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Kunibert und der Laktatexpress

Veröffentlicht am in Kategorie Kuniberts Kolumne
3 Kommentare

Es ist still geworden um Matt Gelpe und der damaligen angetrauten – Kunibert benutzt ungern Anglizismen, in diesem Fall aber angemessen – Powerfrau namens Dani. Vielleicht ist er aber auch nur nicht ausreichend informiert aufgrund Wegzugs vieler Radsport-Enthusiasten aus dem Team des Laktatespress.

Den Start von Matt Gelpes schriftstellerischer Karriere mit seinem Debüt-Roman „Im Tal der Ortsschildsprinter“ hat Kunibert, dessen Alias dort auch namentlich Erwähnung findet, bei einem zufälligen Treffen im Kothener Busch 2010 erfahren. Gelesen hat er es nicht. Die Geschichten kannte er bereits, er war schließlich dabei oder hatte sie aus den monatlich erschienenen Kolumnen erfahren. Matt Gelpe war es auch der Kunibert zu seinem Veröffentlichungen animierte und in seinem Stil geprägt hat. Gelegentlich vermisst Kunibert, die damals noch per Mail – Messenger wie Whatsapp waren um 2001 noch nicht en vogue – ausgetragenen verbalen Gefechte. Der Öffentlichkeitsbeauftragte des Laktatexpress gegen den der Sektion Burgholz. Kunibert überlegt die Sektion Burgholz nach fast 20 Jahren unter neuer Zielausrichtung zu reaktivieren.

Dani, bisher die einzige Frau, die Kunibert in Grund und Boden fahren konnte und wahrscheinlich fährt, gab ihm jedesmal den Tipp: „Hau nicht immer am ersten Berg deine Körner raus, du brauchst sie noch!“, hatte jedesmal Recht, wenn im Gelände spätestens ab Kilommeter 60, die 2000 Höhenmeter erreicht waren und Kunibert aus dem letzten Loch pfiff und sie dann nur noch von hinten sah, während sie so langsam zur Hochform auflief. Bewunderswert auch wie sie nach einem schweren Unfall mit einem Motorradfahrer nach etlichen Wochen Ernährung aus der Schnabelflasche wieder Rennerfolge in der Ersten-Amateurliga erzielen konnte.

Der Laktatepress war eine harte Schule. Kunibert musste lernen wie ein Windschatten optimal zu nutzen ist und wie man ein Platten in maximal 3 Minuten behebt um auch nur ansatzweise eine Chance zu haben, dran zu bleiben. Seit dieser Zeit klebt Kunibert am Hinterrad des Voranfahrenden. Das voranfahrende Hinterrad kann noch so große Schlenker machen, Kunibert bleibt dran. Eine Lücke hätte fatale Folgen. Diese Erfahrung ist in ihm eingebrannt. Das von Matt Gelpe despektierlich genannte Windschattenlutschen hat Kunibert zur Tugend machen müssen. An dritter Position ist die Energieersparnis noch größer.

In der Gründungszeit so um 1998 (plus minus ein paar Jahre) waren Snake-Bites und Speichenbrüche an der Tagesordnung. Bei 1,9 Zoll breiten Reifen und keiner oder unzureichender Federgabel auch kein Wunder. Der Spokey – ein Speichenschlüssel – unverzichtbarer Teil der damaligen mobilen Ausrüstung. Oft genug fuhr Kunibert mit 30 statt der ursprünglich 32 montierten Speichen. Alles nur eine Frage der richtigen Zentrierung und machbar, wenn der Fahrer 67 kg oder weniger auf die Waage bringt. Kunibert versteht die heutigen Diskussion bei einem kleinen Speichenbrüchlein überhaupt nicht.

Seit 2013 fährt Kunibert im Team „Immer Kalles Nase nach“. Die Touren sind anders. Nicht so kurz und knackig wie unter den damals jüngeren Fahrern des Laktatexpress, sondern episch weit und lang getreu dem Motto: Je oller desto doller. Wobei nach UCI (Weltradsportverband) und BDR (Bund Deutscher Radfahrer) man und frau schon ab 30 Jahren Lebenszeit Senior bzw. Senioren ist. Das war dann schon früher formal auch der Fall. Kunibert darf jetzt als Senior unter Kalles Tourenleitung auch seinen Platten in einer weniger restriktiven Zeitlimitierung beheben. Obwohl er konservativ noch mit Schlauch fährt, sind diese mit 2,25-Zoll-Bereifung aber auch weniger geworden, als mit dem damaligen 1,9-Zoll-Standard, der keinen zu niedrigen Luftdruck duldete.


Kommentare

  1. Kunibert aus dem Tal Beitragsautor

    Hi Rainardo, ich habe erst jetzt alle Kommentarfunktionen aktivieren können und ein Benachrichtigungs-Plugin für Kommentatoren eingerichtet, insofern kommt meine Antwort ein wenig später….. Den Artikel selber habe ich von meiner alten Domain übernommen, der ist ursprünglich noch viel älter. Also sind die erwähnten „alten Zeiten“ relativ zur ursprünglichen Erstellung gar nicht mehr so alt. Aber so ganz blicke ich da jetzt auch nicht mehr durch.

  2. Rainardo

    Kunibert, wieso wärmst du die alten Zeiten auf? Mit der Devise „Je oller desto doller“ lässt es sich doch auch gut in der Gegenwart leben.

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