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Faust (1960)

Veröffentlicht am in Kategorie FilmeSpielfilme

Faust ist eine 1960 entstandene Verfilmung der Inszenierung von Goethes Faust I von Gustaf Gründgens am Hamburger Schauspielhaus.

Kunibert und die Welt zeigt den Film aus dem Jahr 1960 ungekürzt in voller Länge werbefrei als Videostream. Für Unkundige gibt es eine 90 Sekunden andauernde Erläuterung gratis dazu.

Entstehungsgeschichte

Gustaf Gründgens hatte den Mephisto schon mehr als 600-mal gespielt, bevor er als Intendant des Hamburger Schauspielhauses 1957 erneut den Faust in Szene setzte und in seiner Lieblingsrolle auf der Bühne stand. Diese Inszenierung erwies sich als voller Erfolg und wurde mit Gastspielen in Russland und Amerika international berühmt.

Ilse Kubaschewski, Inhaberin der Gloria-Film GmbH & Co. Filmverleih KG bemühte sich hartnäckig und erfolgreich, Gründgens’ Widerstand gegen eine Verfilmung zu überwinden. Gründgens konnte seine Vorstellungen zur Verfilmung durchsetzen: „Aufgabe dieser Verfilmung muß es sein“, sagte Gründgens, „die genaue Mitte zu finden zwischen gefilmtem Theater und reinem Film. Das Resultat einer 30jährigen Bemühung um Goethes ‚Faust‘ darf weder abphotographiert noch durch filmische Interessanz aufgeweicht werden.“ Gründgens verfolgte mit seiner Inszenierung eine Abkehr von jeder Art Mystizismus und Verschwommenheit, dieses Ziel dürfe nicht auf Kosten schöner Bilder verfälscht werden.

Der Film wurde von Ilse Kubaschewskis Produktionsfirma KG DIVINA-FILM GmbH & Co. hergestellt. Die Regie wurde schließlich Peter Gorski, Gründgens’ Adoptivsohn und zugleich Lebensgefährten, übertragen.

Darstellung

Der Film ist ein Kompromiss zwischen abgefilmtem Bühnenstück und eigenständiger Filmkunst, wobei er filmische Mittel wie Kameraschwenk und Nahaufnahme einsetzt und folglich über den Blickwinkel des Theaterbesuchers hinausgeht. Er lässt aber immer wieder die Theaterbühne im Bild, um den Zuschauer an den Ursprung des Filmbildes zu erinnern. Die Inszenierung ist überaus werkgetreu, der Text gerafft, aber sonst nicht wesentlich verändert. Aktualisierungen des klassischen Dramas finden sich höchstens im Bühnenbild: So wird in die Walpurgisnacht eine Atombombenexplosion eingeblendet. Die Schauspieler sprechen nicht wie in einem Film, sondern wie auf der Bühne, so als müsse ihre Stimme den ganzen Theatersaal durchdringen.

Besondere Darstellung des Mephisto von Gustaf Gründgens

Weil Gustaf Gründgens die Figur Mephisto schon über 600-mal gespielt hatte, hatte er ein ganz eigenes Gespür für diese Rolle entwickelt. Gründgens zeigt Mephisto als bleichen Mann mit roten Lippen und scharf gezeichneten Augenbrauen. Statt Haaren trägt die Figur eine ins Auge fallende, schwarze Haube. Wie in Goethes Original tritt sie sehr ironisch auf und kritisiert viel. Außerdem zeigt Gründgens durch kleinste Gesten, wie die Figur des Teufels zu verstehen ist.

Goethes Faust in 90 Sekunden

Besetzung

Will Quadflieg: Faust (Dr. Heinrich Faust)
Gustaf Gründgens: Mephisto
Ella Büchi: Gretchen
Elisabeth Flickenschildt: Gretchens Nachbarin Marthe Schwerdtlein
Hermann Schomberg: Theaterdirektor
Eduard Marks: Wagner
Max Eckard: Valentin
Uwe Friedrichsen: Schüler
Heinz Reincke: Frosch
Hans Irle: Altmayer
Friedrich G. Beckhaus: Brander
Karl Heinz Wüpper: Siebel
Heidi Leupolt: Lieschen
Gustl Busch: Hexe
Konrad Krauss: Erzengel Raphael
Eugen Klimm: Alter Bauer
Christian Rode: Engel Gabriel
Karl-Heinz von Hassel: Engel Michael
Renate Wegener: Meerkatze
Dieter Wossidlo: Meerkater

Quellen und weiterführende Informationen

https://de.wikipedia.org/wiki/Faust._Eine_Trag%C3%B6die
https://de.wikipedia.org/wiki/Faust_(1960)


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