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Messerattacke an einem Gymnasium in Wuppertal

Veröffentlicht am in Kategorie Aus dem Tal

Der von Kunibert – trotz seiner Zugehörigkeit zur CDU – geschätzte Innenminister Herbert Reul spricht in dem nachfolgendem Video (Sekunde 37) von einer „Amoktat“. Zu dieser Bewertung kann Kunibert nicht kommen, wenn man die Definition von „Amok“ in Wikipedia zugrunde legt: „Massenmord oder der Versuch des Massenmordes aus terroristischen Motiven oder aufgrund einer psychischen Erkrankung mit Realitätsverlust“.

Bei der Messerattacke am 22.02.2024 an einem Wuppertaler Gymnasium wurden nach aktuellem Erkenntnisstand 4 Schüler von einem 17-Jährigen zum Teil sehr schwer verletzt. Das ist schlimm und soll nicht verharmlost werden. Aber von einem Massenmord oder den Versuch eines Massenmordes zu sprechen, findet Kunibert für überzogen, auch wenn er keine Expertise in Polizeiarbeit vorweisen kann.

tagesschau24, 22.02.2024 15:00 Uhr

Das nächste Video ist von WDR-Aktuell und gibt einen Eindruck von dem Umfang des aufmarschierten „Personals“: Polizisten, Polizistinnen und Spezialkommando (SEK). Ein Hubschrauber soll auch im Einsatz gewesen sein. „Bei Meldung einer Amoktat wird alles rangefahren, was Beine hat“, so erläutert Innenminister Herbert Reul das Alarmsystem der Polizei.

Wenn keine „terroristischen Motive“ festgestellt werden können, dann wird schnell von „psychischer“ Erkrankung gesprochen, nicht zuletzt um den Begriff „Amok“ weiter verwenden zu können. Wenn man will, könnte man fast jedem Menschen unterstellen eine psychische Erkrankung zu haben oder zumindest gehabt zu haben. Sie sind vermutlich nur mehr oder weniger stark ausgepägt und mit unterschiedlichem Leidensdruck vorhanden. Im Prinzip könnte man die Gesellschaft im Ganzen als „psychisch krank“ bezeichnen. Im statistischen Durchschnitt wird täglich in Deutschland eine Frau von ihrem Partner umgebracht. Tausende Menschen sterben jedes Jahr bei Verkehrsunfällen und trotzdem wird kein Tempolimit eingeführt. Messerstechereien sind bundesweit betrachtet an der Tagesordnung. Diese Aufzählung könnte so noch ziemlich lange weitergehen, soll aber hier enden und nur exemplarisch das „Krankeitheitsbild“ der Gesellschaft verdeutlichen.

Diese Darstellung ist keine Schwarzmalerei, die Zahlen lassen sich mit der Suchmaschine der Wahl eruieren. Es gibt nicht in jedem Bereich eine Entwicklung vom „Guten Alten“ zum „Bösen Heute“. Kriminalität gab es schon immer und wird es höchstwahrscheinlich auch immer geben. Wesentlich ist es die Ursachen der aktuellen Gewalttaten aufzuzeigen. Welcher Tätertypus ist denn signifikant und statistisch nachweisbar auffällig? Kunibert hat eine Antwort darauf. Diese wird er aber nicht öffentlich äußern. Wir haben zwar formal eine Demokratie, aber gerade einige, die sehr stark von dieser Demokratie profitieren, sind selber sehr wenig bis gar nicht demokratisch.

Öffentlich antworten soll stattdessen Kriminalpsychologe Christian Lüdke. In der Radiosendung Morgenecho vom 23.02.2024 wird er von der Moderatorin Andrea Oster befragt. Das Interview ist nachfolgend als Audiostream zu hören. Unter dem Audioplayer befindet sich eine schriftliche Zusammenfassung von Kunibert.

Kriminalpsychologe Christian Lüdke im WDR5-Morgenecho vom 23.02.2024

(*) Polizeiliche Kriminalstatistiken zeigen keine drastischen Anstieg der Taten, sie werden aber brutaler.
(*) Das Elternhaus ist Riskofaktor. Eltern tolerieren Gewalt oder sind selbst aggressiv.
(*) Es gibt in den Familien der Täter keine Lösungsstrategien, der Bildungsgrad ist oft eher gering. Die Jugendlichen haben deswegen ein mangeldes Selbstwertgefühl, sie fühlen sich ohnmächtig. Durch Ausübung von Gewalt verwandeln sie das Gefühl von Ohnmacht in ein kurzzeitiges Erleben von Allmacht.
(*) Jugendliche zeigen früh Verhaltensauffälligkeiten, zum Beispiel Verherrlichung von Gewalt. Die Verantwortlichen reagieren nicht darauf.

Kunibert fragt sich, warum der Kriminalpsychologe Christian Lüdke zwar polizeiliche Kriminalstatistiken heranzieht aber keine Statistiken, die die Herkunft der Täter berücksichtigen bzw. aufzeigen. Aber auch ohne Kenntnis von Kriminalstatistiken wäre von jedem einzelnen selbst feststell- bzw. wahrnehmbar, dass Menschen bestimmter Herkunft überproportional „Probleme“ machen. Diese Tatsache so zu benennen und auch anzugehen, trauen sich wenige Politiker, wenige Politikerinen. Schnell wird man zu Unrecht als „Rassist“ oder „rechtsextrem“ bezeichnet. Es ist Tatsache, das in der realen Welt und somit auch bei uns, durch die Herkunft geprägte soziale Milieus existieren, die den Rechtsstaat verachten, überproportional kriminenell und demokratiefeindlich sind.


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