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Geschlossene Gesellschaft – Jean-Paul Sartres – Inszenierung 2015

Veröffentlicht am in Kategorie FilmeSpielfilme

Geschlossene Gesellschaft (frz. Huis clos) ist ein Drama des französischen Schriftstellers und Philosophen Jean-Paul Sartre. Es wurde 1944 uraufgeführt.

Kunibert und die Welt zeigt die Videoaufnahme einer Neuinszenierung aus dem Jahr 2015.

Handlung

Drei Menschen, die sich nach ihrem zeitlichen Tod in der Hölle wiederfinden, zwei Frauen, die reiche Estelle und die Postangestellte Inès, sowie der Journalist Garcin, werden von einem geheimnisvollen Diener in einen Raum eingeschlossen, in dem sie, ohne Hoffnung auf ein Ende, sich gegenseitig als Peiniger und Opfer ausgeliefert sind.

Erst allmählich wird allen klar, dass sie selbst zu ihren eigenen Folterknechten bestimmt sind, indem sie sich gegenseitig ihre Lebenslügen entreißen. Ein kurzes Aufflackern von Solidarität erlischt aus Angst und aus gegenseitigem Hass. Jeder ist dazu verdammt, die anderen beständig zu quälen und selbst von den anderen gequält zu werden. Die lesbische Inès verzehrt sich nach Estelle, die aber nichts von ihr wissen will und sich an Garcin heranmacht. Garcin wiederum lechzt nach der intellektuellen Anerkennung und Absolution durch Inès. So dürstet jeder nach der Hilfe eines der beiden anderen, verletzt diesen jedoch zugleich durch seine Annäherung. Sie können also weder voneinander lassen, noch voreinander fliehen. Nicht einmal töten können sie sich, sind sie doch bereits tot. Und so gilt auf ewig: „Die Hölle sind die anderen.“

Philosophische Bedeutung

Geschlossene Gesellschaft handelt um das „Drama der menschlichen Existenz als solche“, in dem die Figur von Garcin für den Menschen im Allgemeinen steht.Zu Recht bezeichne Garcin selbst sein Leben als schief, „weil die menschliche Existenz von Faktizität und Kontingenz belastet, auf der anderen Seite aber zur Freiheit verurteilt“ sei. Man kann sich aber selbst belügen und „die ‚Unaufrichtigkeit‘ als dauerhafte Form leben, als einen konstanten Lebensstil pflegen, wie Garcin es sein Leben lang getan hat.“ „Die Hölle, das sind die anderen“, sagt Garcin, weil Selbsttäuschung und Unaufrichtigkeit aufgehoben sind. Die dramatische Analyse der menschlichen Beziehungen unter diesen Bedingungen zeigt deren Hoffnungslosigkeit: Liebe, Sexualität und Anerkennung als grundlegende Motive der zwischenmenschlichen Bemühung sind zum Scheitern verurteilt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlossene_Gesellschaft

Mit
Judith Deussen als „Inès Serrano“
Anika Kern als „Estelle Rigault“
Joris Schwarz als „Joseph Garcin“

Regie
Julia-Huda Kopp


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