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Die 10 Gebote der Gelassenheit

Veröffentlicht am in Kategorie Kuniberts Kolumne

Im Zusammenhang wie denn nun Gemütsruhe, dem Synonym für Gelassenheit, das Kunibert lieber verwendet, da letztere Begriff oftmals abgedroschen daher kommt, zu erzielen sei, stieß er auf die „Die 10 Gebote der Gelassenheit„, die Johannes XXIII. zugeschrieben werden – und der ist schließlich von seinem gegenwärtigen Amtsbruder Papst Franziskus ANNO 2014 heilig gesprochen worden. Kuniberts kommentiert im folgenden diese 10 Geboten. Zur besseren Unterscheidung ist der Kommentar in grüner Schriftfarbe gehalten.

1. Leben
Johannes XXIII.: Nur für heute werde ich mich bemühen, einfach den Tag zu erleben – ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.
Kunibert aus dem Tal: Das kriege ich ohne Anstrengung hin. Warum sollte man der Illusion verfallen Unmögliches zu vollbringen?

2. Sorgfalt
Johannes XXIII.: Nur für heute werde ich größten Wert auf mein Auftreten legen und vornehm sein in meinem Verhalten: Ich werde niemanden kritisieren; ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern… nur mich selbst.
Kunibert aus dem Tal: Das ist einfach, wenn der/die zu Kritisierende/n weit weg von einem sind, sie nicht zu sehen, zu hören oder zu riechen sind. Schwierig dagegen wird es, wenn grundlegene Lebensbedürfnisse, wie beispielsweise auf Nachtruhe, nicht befriedigt werden können. Artgenossen, die das unterbinden, haben damit ihr Existenzrecht verwirkt und Kritik ist die harmloseste und somit noch freundlichste Antwort auf dieses Vergehen.

3. Glück
Johannes XXIII.: Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin … nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.
Kunibert aus dem Tal: Da die Existenz einer anderen Welt nicht bewiesen ist, soll deren eventuelle Existenz in den Überlegungen auch keine Rolle spielen. Eine angenommene Gewissheit zur „Glücks-Empfängnis“, hätte auch eine Gewissheit zur „Pech-Empfängnis“ zur Folge. Von daher macht es keinen Unterschied ob keine Gewisskeit oder zwei Gewissheiten existieren. Die Pechgewissheit würde die Glücksgewisssheit sozusagen kompensieren und das wäre dann so wie keine Glücksgewissheit zu haben.

4. Realismus
Johannes XXIII.: Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.
Kunibert aus dem Tal: Wenn es denn nur heute sein soll, kein Problem. Morgen werde ich die Umstände ausmerzen, die das Leben schwer machen!

5. Lesen
Johannes XXIII.: Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen. Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist die gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.
Kunibert aus dem Tal: Noch mehr lesen? Viele Stunden des Tages und der Nacht lese ich bereits. Die Frage ist doch eher: „Was ist gute Lektüre?“ Vor dem Internet las ich im Lexikon, heute in Wikipedia.

6. Handeln
Johannes XXIII.: Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen – und ich werde es niemandem erzählen.
Kunibert aus dem Tal: Warum das denn? Sonst heißt es doch: Tue gutes und rede darüber!

7. Überwinden
Johannes XXIII.: Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe. Sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass niemand es merkt.
Kunibert aus dem Tal: Das kann zweifelos zielführend sein! Inwieweit das die Gelassenheit fördert, ist mir aber nicht vollends klar.

8. Planen
Johannes XXIII.: Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.
Kunibert aus dem Tal: Das kennen viele Studierende: Auschieberitis! Mangelde Entschlossenheit kann dann vor der Prüfung zur Hetze werden. Aber auch viele Andere neigen zum Verdrängen. Wenn es nicht Taten sind, dann Gedanken oder Gefühle, die verdrängt werden. Ich stelle mich Allem, plane gut, setzte aber nicht immer adäquat um.

9. Mut
Johannes XXIII.: Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist. Und ich werde an die Güte glauben.
Kunibert aus dem Tal: Es stellt sich eine grenzenlose Freunde ein, wenn man den Kühlschrank, in der Annahme er wäre leer, öffnet und dann feststellt, dass da doch noch eine Flasche Bier drinn ist. So was schönes aber auch! Was ist Güte? Das Bier hat auf jeden Fall ein Gütesiegel!

10. Vertrauen
Johannes XXIII.: Nur für heute werde ich fest daran glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten –, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt. Nimm dir nicht zu viel vor. Es genügt die friedliche, ruhige Suche nach dem Guten an jedem Tag zu jeder Stunde, und ohne Übertreibung und mit Geduld.
Kunibert aus dem Tal: Inwiefern Gott nun tatsächlich eingreift, ist für mich ungewiss. Eine optimistische Sichtweise kann aber eine durchaus sinnvolle und somit legitime Selbsttäuschung sein.


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