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Die alte Musikanlage pimpen – Streamen mit dem VLC-Player

Veröffentlicht am in Kategorie Kuniberts Kolumne
Veröffentlicht am in Kategorie Technik

Streaming und smarte Geräte

Der Konsum von audiovisuellen Medien erfolgt heutzutage immer mehr via Streaming. Für viele ist das wohl schon der Standard, eine eigene Musikbibliothek in Form von Audio-CDs, DVD und was es sonst noch so an Datenträgern gibt, der Schnee von gestern. Diese Lösung wird dann zumeist mit einem smarten Phone oder einem smarten Fernsehern mit Internetverbindung und gegebenenfalls ein Konto bei einem Anbieter dieser Medien, umgesetzt.

Die analoge Musikanlage im Wohnzimmer mit über Kabel angeschlossene Lautsprecher scheint auch ausgedient zu haben, wenn immer mehr dieser smarte Geräte mit mobilen über Bluetooth betriebene Lautsprechern zum Einsatz kommen.

Mensch-Maschine-Schnittstelle

Smarte Geräte haben aber für Kunibert den Nachteil, dass deren Mensch-Maschine-Schnittstelle, wenn man/frau nicht mit der Maschine sprechen möchte oder kann, entweder ein kleines Touch-Display oder eine primitive Tastatur mit der auf die Buchstaben nur seriell zugegriffen werden kann. Das funktioniert nicht, wenn man/frau keine Brille auf hat oder keine Nerven auf das Gefummel hat.

Kunibert braucht daher ein altmodisches Interface: Eine normale Tastatur, eine Maus und einen großen Monitor. Das heißt, eigentlich kommt nur ein Notebook oder ein stationärer PC mit Monitor in Frage, die Bedienung kann dann wie gewohnt komfortabel ausgeführt werden.

Analoge Musikanlage

Aktuelle Musikanlagen sind wohl schon auch schon smart, dass heißt netzwerkfähig oder haben Bluetooth-Konnektivität. Aber warum die analoge Musikanlage entsorgen, wenn der Klang in Ordnung ist? Irgendwie muss es eine Lösung geben, das alte Schätzchen aufzurüsten oder zu pimpen wie man/frau so sagt, dachte sich Kunibert.

Seine Musikanlage besteht aus einem klassischen Stereo-Receiver mit über Draht verbundenen Lautsprechern und einem externen CD-Player. Der Receiver kann UKW-Radio empfangen und hat die üblichen analogen Audio-Eingänge via Cinch-Buchse.

Es existiert sowohl eine Musikbibliothek aus Datenträgern, wie Audio- und Daten-CDs als auch eine digitale in diversen Formaten wie mp3, flac usw.

Die Datenträger müssen gefunden werden, weggepackt werden, können zerkratzen und die Beschriftung ist klein, das spricht alles für eine digitale Bibliothek, die mittels einem Programm am großen Monitor durchsucht werden kann.

LAN bzw. WLAN

Nur wie die auf dem PC lokal abgespeicherten Daten in die analoge Musikanlage kriegen, wenn sie räumlich nicht nebeneinander stehen? Bei einer Distanz von 3 – 5 Metern hatte sich Kunibert noch mit einem speziellen Kabel mit Entstörfilter beholfen. Das Problem ist hier bei meisten der Stecker bzw. die Steckverbindung, die sehr schnell kaputt gehen, die Störeinflüsse bei langen Distanzen und Brummspannungen aufgund der Potentialdifferenz in der Stromversorgung usw.

Da bei einem vorhandenen Festnetzanschluss auch ein Router mit WLAN in Betrieb ist, warum nicht das WLAN für die Übertragung nutzen? Der PC ist bereits mit einem Kabel an das LAN angeschlossen, so dass nur noch die Musikanalage LAN- oder einfacher WLAN-fähig gemacht werden muss. Dazu bietet sich irgendein ausgedientes mobiles Smartgerät, wie Smartphone oder Tablet an, das sich mit einem Klinke-Cinch-Adapter in irgendeinen analogen Eingang der Musikanlage stecken lässt.

Streamen mit dem VLC-Player

Das Open Source Programm „VLC-Player“ ist nicht nur ein Alleskönner in Hinsicht auf seiner Funktion als Player, er kann auch als Steaming-Server und -Client eingesetzt werden. Der ist kostenlos und für viele Betriebssysteme wie die von Microsoft-, Linux, Android und weiteren zu haben.

Streaming-Server

Auf dem PC wird der VLC-Player als Server genutzt. Über die Funktion „Stream“ wird das Steamingobjekt ausgesucht: Audio-, Video-Datei, sonstiges Medium usw. Nach Auswahl eines Protokolls wie beispielsweise udp, muss nur die IP-Adresse des Clients (vom smarten Gerät) angegeben werden. Standardmäßig wird der Port „1234“ verwendet.

Streaming-Client

Auf dem an die Musikanlage angeschlosssenem mobilen Smartgerät wird die VLC-App als Streaming-Client genutzt. Nach Eingabe von Protokoll und IP-Adresse des Servers (PC oder Notebook) steht die Verbindung und aus der alten Musikanlage ist ein netzwerkfähiges Streaming-Gerät geworden.

Schema

Tastatur und Monitor
|
| (Bluetooth)
|
VLC-Player als Streaming-Server auf dem PC oder Notebook
|
| (WLAN)
|
VLC-App als Streaming-Client auf einem smarten Gerät
|
| (Klinke-Cinch-Kabel)
|
Analoge Musikanlage

Anmerkung

Diese Beschreibung ist nach aktuellen Kenntnisstand bzw. Vertändnis Kuniberts wiedergegeben. Kunibert kann und will daher keine absolute Fehlerfreiheit garantieren. Die vorgestellte Lösung ist auch noch nicht ganz ausgereift, da teilweise etwas umständlich.

Der Client läuft eigentlich durch. Einmal gestartet, wartet er im Hintergrund, auch wenn der PC und die Musikanlage aus ist.

Der Start des Servers ist etwas aufwendiger: 1.) PC starten 2.) VLC-Player starten 3.) Streaming-Objekt aussuchen 4.) Protokoll aussuchen 5.) Transkription deaktivieren und ein paar weitere Fragen beantworten 6.) Streaming-Server starten. Außerdem muss für jedes Objekt diese Prozedur erneut durchlaufen werden um die Playlist zu ergänzen.


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