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Nichtmagnetische Kochtöpfe und Induktionskochplatten

Veröffentlicht am in Kategorie Kuniberts Kolumne
Veröffentlicht am in Kategorie Technik

Kunibert ist ein begeisterter Fan seiner Induktionskochplatte. Das Kochen geht blitzschnell und das Saubermachen danach auch. Auch wenn die Technik schon seit Jahrzenten marktreif ist, so besitzt er selber eine erst seit ein paar Jahren. Warum? Es existierte immer ein herkömmlicher Elektro-Herd und Kunibert wollte sich nicht von seinen geerbten Edelstahltöpfen trennen, denn diese sind mit einer Induktionskochplatte nicht zu gebrauchen. Heute hat er aber einen induktionskochfeld-geeigneten Topf, also einen mit einem ferromagnetischen Topfboden, der alle anderen nichtgeeigneten ersetzt hat. Mit einem allein, muss man eben seriell kochen. Das geht auch!

Die Frage warum Edelstahltöpfe auf einer Induktionsplatte nicht funktionieren, wollte er dann doch mal auf den Grund gehen. Induktionskochfelder funktionieren nach dem Prinzip der Induktion, genauer der elektromagnetischen, denn in anderen Disziplinien hat der Begriff „Induktion“ jeweils eine andere Bedeutung. Es ist im Folgenden also auch zu klären, was „elektromagnetisch“ bedeutet.

Mit „elektromagnetisch“ ist die Wechselwirkung von elektrischen und magnetischen Feldern gemeint. Ein stromdurchflossener, elektrischer Leiter wird von einem Magnetfeld „umzogen“. Das wäre nicht interessant, wenn nichts weiter passieren würde. Erst die Änderung einer Größe bringt Dynamik ins Spiel. Wird beispielsweise Wechselstrom durch den Leiter geschickt, „wechselt“ auch das Magnetfeld. Ein sich änderndes Magnetfeld erzeugt wiederum ein sich änderndes elektrisches Feld und somit eine Spannung, die sogenannte Induktionsspannung in einem elektrischen Leiter. Ob der nun ferromagnetisch ist oder nicht, spielt dabei zunächst keine Rolle.

Kommen wir wieder zu Kuniberts Edelstahltöpfen zurück. Das Induktskochfeld müsste eigentlich in jedem metallischen Kochtopf- auch wenn er nicht magnetisch ist, wie zum Beipiel in dem rechts abgebildeten Induktionsofen – eine Induktionssspannung generieren und diese einen Wirbelstrom in dem Metall verursachen. Weil Edelstahl aber nicht magnetisch ist, wird der Wirbelstrom ohne ferromagnetischen Topfboden nicht gebündelt und es entstehen keine gewünschten Ummagnetisierungsverluste, die für ein 1/3 der Heizleistung verantwortlich sind. Prinzipiell wäre es also möglich, nichtmagnetische Töpfe aus Edelstahl per Induktion zu erhitzen, allerdings weniger effektiv und mit mehr elektromagnetischen Störaussendung. Kunibert vermutet nun, dass wenn die Elektronik des Kochfeldes „merkt“, dass der Topfboden nicht magnetisch ist, dann einfach „bewusst“ abschaltet. Kunibert verspricht den Versuch zu unterlassen, die Elektronik zu manipulieren.

Quellen und weiterführende Informationen
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Induktionskochfeld
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Induktion
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Wirbelstrom
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Induktionsofen


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